IFAIR Die LACalytics 2018 Konferenz in Hamburg

Das Einzigartige ist dabei einerseits die junge Perspektive des Programms. LACalytics wird von Studierenden und jungen Berufstätigen organisiert. Zudem zielt das Programm darauf ab, eben dieser Gruppe eine Bühne zu bieten, um ihre Ansichten hinsichtlich der Beziehungen zwischen Europa und LAK auszudrücken. Darüber hinaus legt LACalytics Wert auf eine bi-regionale Perspektive. Die im Zuge des Programms publizierten Artikel behandeln Themen, die in beiden Regionen relevant sind.

Dies wird des Weiteren auf persönlicher Ebene umgesetzt, da die Artikel von zwei Autoren beziehungsweise Autorinnen gemeinsam geschrieben werden – jeweils ein/e Autor/in aus LAK und eine/r aus Europa. Die Artikel betonen, dass beide Regionen – trotz aller Unterschiede sowohl zwischen den als auch innerhalb der Regionen – ähnliche Herausforderungen zu lösen haben und voneinander lernen können.

Themen reichen von sozialer Inklusion bis Klimawandel

Die Artikel behandeln dabei Themen von Politik und Wirtschaft, über Umwelt und Kultur bis hin zu Wissenschaft. Während der LACalytics Konferenz diskutierten die Teilnehmer/innen darüber, was ihrer Ansicht nach die relevantesten Themengebiete in Europa und LAK sind. Zuerst kam die Sprache dabei auf Menschenrechte, soziale Inklusion und Risiken für die Demokratie. Die Artikel thematisieren dabei Modelle zweisprachiger Bildung für sprachliche Minderheiten, Geschlechterideologie, Gesellschaftskritik in Populärkultur, sowie die Rolle regionaler Organisationen bezüglich autoritärer Tendenzen in ihren Mitgliedsstaaten. Sie kamen zu dem Entschluss, dass Europa und die LAK-Region sowohl Minderheitsrechte stärker beschützen als auch Kommunikation und gegenseitiges Verständnis stärken müssen und regionale Organisationen stärker für den Schutz der Demokratie eintreten müssen.

Forschung bezüglich gender-inklusiver Finanzierung von Klimaschutzinitiativen leitet über zum zweiten Themengebiet über: Klimawandel und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus wurden die Auswirkungen von Goldförderung auf Gesellschaft und Umwelt, Flutmanagement-Systeme und Projekte von Entwicklungsbanken zur Bekämpfung von Abholzung analysiert. Geschlechtergleichheit und damit die Stärkung der Rolle der Frau wurden als Erfolgsfaktoren identifiziert, ebenso wie die Berücksichtigung indigener Techniken und der Wissensaustausch zwischen den Regionen. Eine Analyse der Nachhaltigkeit von Lithiumbatterien kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass globale Herausforderungen globale Lösungen benötigen und man stets die gesamte Wertschöpfungskette betrachten müsse.

Darüber hinaus wurde die Verlagerung der globalen Machtdynamik, speziell die zunehmende Präsenz Chinas in der LAK-Region und deren Auswirkungen auf die EU-LAK-Beziehungen, weiteren Analysen unterzogen. Um makroökonomische Stabilität und enge politische Beziehungen zu garantieren, müssen Diversifizierung, Kommunikation und verstärkte technologische Zusammenarbeit gefördert, sowie angemessene rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Während der Konferenz führten die Teilnehmer/innen angeregte Debatten, deren Ergebnisse im Rahmen einer öffentlichen Abschlussveranstaltung vorgestellt wurden. Diese wurde von Vertretern des Auswärtigen Amtes, der EU-LAK-Stiftung, des Diplomatischen Korps, mehrerer Unternehmen und der Zivilgesellschaft besucht.

Weitere Informationen bezüglich LACalytics und der LACalytics Publikation finden Sie unter:

www.ifair.eu

Über die Autorin:

Anne Laible ist Regionaldirektorin für Lateinamerika und Karibik, Programmkoordinatorin von LACalytics. Anne arbeitet als Research Analyst in einem privaten Business Intelligence- und Technologieunternehmen in Panama City, Panama. Sie hat einen Bachelor of Economics und Lateinamerikastudien der Universität Passau in Deutschland. Ihr akademischer Schwerpunkt liegt auf Entwicklungsökonomie, insbesondere in der nachhaltigen Entwicklung mit regionalem Fokus auf Lateinamerika und der Karibik. Weitere praktische Erfahrungen sammelte Anne als "weltwärts" -Eventin und als Praktikantin beim Deutsch-Peruanischen Kulturinstitut (Teil des Goethe-Instituts), beide in Peru. Sie absolvierte außerdem ein Praktikum bei der regionalen Zentrale für Lateinamerika und der Karibik des Sicherheitsministeriums der Vereinten Nationen in Panama.