Die deutsche Oper Berlin Musiktheater auf höchstem Niveau

Mit ihren 1.865 Sitzplätzen ist die Deutsche Oper Berlin das größte Opernhaus Berlins und zugleich die zweitgrößte Opernbühne Deutschlands. Seit 1912 wird hier Operngeschichte geschrieben: Chefdirigenten wie Bruno Walter, Lorin Maazel, Christian Thielemann und seit 2009 Sir Donald Runnicles prägten den internationalen Ruf des Hauses als Spielstätte für große Oper, Regisseure wie Götz Friedrich und Hans Neuenfels, Christof Loy und Philipp Stölzl schufen hier Marksteine modernen Musiktheaters. Mit ihrem breiten Repertoire von Mozart bis Richard Strauss, das unter der Intendanz von Dietmar Schwarz seit 2012 um regelmäßige Uraufführungen auf der großen Bühne und Zyklen beispielsweise der großen Werke Meyerbeers und Brittens erweitert wurde, bietet die Deutsche Oper Berlin die Möglichkeit, an mehr als 200 Abenden im Jahr Oper auf höchstem Niveau in einer nahezu beispiellosen Vielfalt zu erleben.

„Nach den Monaten des Lockdowns brachte das Haus schon im Juni eine Halbszenische Open-air- „Rheingold“-Version auf seinem Parkdeck zur Aufführung“

Die Corona-Krise bedeutet auch für Künstler*innen, Mitarbeiter* innen und Publikum der Deutschen Oper einen tiefen Einschnitt. Nach den Monaten des Lockdowns brachte das Haus schon im Juni eine halbszenische Open-Air-„Rheingold“- Version auf seinem Parkdeck zur Aufführung, mit einer Orchesterfassung für 22 Musiker und Solisten auf Abstand inszeniert. Die einzigartige Gelegenheit, wieder Wagner erleben zu können und damit einen kleinen „Ersatz“ für den angekündigten Auftakt zum neuen „Ring des Nibelungen“-Zyklus – unter musikalischer Leitung von Sir Donald und von Regiestar Stefan Herheim in Szene gesetzt – anzubieten, erhielt international größte Aufmerksamkeit und wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. Als nach der Sommerpause die Theater und Konzerthäuser langsam wieder ihre Pforten öffneten, startete die Deutsche Oper Berlin mit der Probenarbeit zu „Die Walküre“, stetig getestet und unter allen gebotenen Auflagen. Und tatsächlich erlebte Ende September international die erste Wagner-Oper seit Beginn der Pandemie szenisch und mit vollem Orchester ihre Premiere, ein Geschenk für alle Liebhaber*innen großen Musiktheaters!

Eine Verdi-Wagner-Gala

Auch der Dezember bietet ein attraktives Angebot sowohl für Freunde exzellenter Stimmen als auch für Familien, die gerne mit ihren Kindern Musiktheater erleben. Starsopranistin Asmik Grigorian wurde gerade an der Wiener Staatsoper für ihr Debüt als Cio Cio San in Puccinis „Madama Butterfly“ gefeiert – umso erfreulicher, sie am 3. und 6. Dezember in Berlin in ihrer Parade-Partie erleben zu können. Als Pinkerton gibt der junge US-amerikanische Tenor Joshua Guerrero sein Hausdebüt, am Pult steht John Fiore.

Und als Vorweihnachtsprogramm steht am 18. Dezember eine Verdi-Wagner-Gala auf dem Programm, deren Besetzung mit herausragenden internationalen Gästen wie Sondra Radvanovsky, Annalisa Stroppa, Günther Groissböck und Amartuvshin Enkhbat aufwarten kann. Obwohl sowohl Verdis wie auch Wagners Werke ab 1850 die Bühnen der Welt dominierten, vermieden es doch beide Komponisten auffällig, voneinander Notiz zu nehmen oder gar den direkten Kontakt zu suchen. Zu gegensätzlich waren ihre im Laufe von Jahrzehnten perfektionierten Vorstellungen von Musiktheater. Gerade dieser Gegensatz macht jedoch den Direktvergleich in einem Konzert so reizvoll!

„Musizierende Blumen, eine krächzende Klarinette, ein Tuba-Rentier und die schaurig-schöne Synthesizerwelt der Schneekönigin sind nur einige Zutaten dieses Musiktheater“

Für Familien und Kinder bietet das Haus mit Humperdincks „Hänsel und Gretel“ jenes Werk, dessen „Abendsegen“ zu den für alle Generationen berührendsten Opern-„Evergreens“ gehört. In der Reihe „Kinder tanzen“ gibt es für alle „Nussknacker“-Fans eine gekürzte Fassung des Weihnachtsklassikers. Und peppig, frech und voller Spannung geht es in der Tischlerei, der kleinen Spielstätte der Deutschen Oper, bei der vielgerühmten Inszenierung der „Schneekönigin“ zu. Mit Witz und Schauer erzählen die Darsteller ein Road-Movie: Musizierende Blumen, eine krächzende Klarinette, ein Tuba-Rentier und die schaurig-schöne Synthesizer-Welt der Schneekönigin sind nur einige Zutaten für dieses Musiktheater rund um die Abenteuer von Kay und Gerda.

Interview: Marie Wildermann